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Maffei 1 visuell

Jens Bohle

Paolo Maffei entdeckte 1968 dieses Objekt im Sternbild Perseus am Schmidt-Teleskop des Asiago-Observatoriums bei der Suche nach T Tauri-Sternen und diffusen Nebeln. Durch die starke interstellare Extinktion in der sog. „Zone of Avoidance“ ist die Galaxie nicht gerade auffällig und zudem stark gerötet was zunächst die Vermutung aufkommen ließ, es handle sich bei dem diffusen Objekt um eine HII-Region. Die „Zone of Avoidance“ (wörtlich: “Zone der Vermeidung”) ist der Bereich des Himmels, welcher durch das Staubband der Milchstrasse abgeschirmt wird. Diese Abschirmung ist verantwortlich für die starke Lichtschwächung von Maffei 1 um fast 5 Magnituden im visuellen Spektralbereich. Im blauen Spektralbereich erhöht sich dieser Wert auf über 6 Magnituden! Mit einer absoluten Helligkeit von -21mag v zählt Maffei 1 aber zu den hellsten Galaxien am Nordhimmel! Wäre das Licht von Maffei 1 nicht so stark durch unsere Milchstrasse blockiert, wäre es fast ein Objekt für das bloße Auge, denn die Helligkeit würde etwa 6,5 mag visuell betragen. Auf jeden Fall wäre Maffei 1 ein Beobachtungsobjekt für kleine Optiken. Tatsächlich ist die etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie Maffei 1 m. E. nicht mit kleinen Teleskopen zu beobachten. Problematisch ist die Beobachtung aufgrund der Tatsache, dass der Sternhaufen Czernik 11 genau in der Sichtlinie und somit vor der Galaxie steht. Beobachtungen mit kleineren Teleskopen (und Vergrößerungen) könnten dabei dessen unaufgelöste Sterne als ein diffuses Objekt (bzw. Maffei 1) vortäuschen. Meine Zeichnung zeigt genau diesen Effekt. Die diffusen Ausläufer sind vermutlich Sternketten von Czernik 11. Die rundlichen diffusen Bereiche zähle ich ebenfalls zum Sternhaufen. Die Galaxie selbst konnte ich nur in einem leicht aufgehellten Bereich im zentralen Teil des Haufens erkennen. Zum Einsatz kam ein 50cm-Teleskop. Ort der Beobachtung war Kärnten, Höhe etwa 2000 m. Grenzgröße im Zenit war besser als 7 mag. Neben Maffei 1 sind in der Nähe noch weitere schwache Galaxien der IC 342-Gruppe zu finden. Allerdings habe ich diese Objekte (Maffei 2 und Dwingeloo1) definitiv nicht gesehen. Dennoch lohnte sich ein Ausflug in die „Zone der Vermeidung“.

Maffei 1 bei 107facher Vergrößerung am 50cm-Teleskop. Felddurchmesser ca. 36'

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