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Über meine Teleskope An dieser Stelle möchte ich meine Teleskope vorstellen da ich ohne die liebgewonnenen Geräte all die Beobachtungen nie hätte durchführen können. Darüber hinaus zeige ich einige Modifikationen, welche sich im Laufe der Zeit aus dem praktischen Betrieb ergeben haben und gebe Auskunft über den Umgang mit dem Gerät. Die Seite enthält mehrere Bilder, so daß sich eine etwas längere Ladezeit der ergeben wird. Der 20 Zoll Newton: Vor dem Kauf: Vor dem Kauf des Teleskops hatte ich mir genaue Vorstellungen über das anzuschaffende Gerät gemacht. Als kompromissloser visueller Beobachter kam nur ein Dobsonteleskop in Frage. Da der Markt eine recht große Vielzahl unterschiedlicher Produkte bereit hielt, galt es, sich einen genauen Überblick zu verschaffen. Unabhängig vom Hersteller hatte ich folgende Kriterien gesetzt welche das Teleskop erfüllen musste: 1 Personen-Tauglichkeit bei größtmöglicher Öffnung Zenitbeobachtungen ohne Trittleiter Möglichst hohe mechanische und optische Qualität Transportmöglichkeit in Kombi-PKW Es kristallisierte sich eine Kombination heraus, die all diese Kriterien erfüllen konnte: Ein 20 Zoll Dobson von Obsession mit Optiken vom russischen Spiegelhersteller LOMO. Als Lieferant dieses Gerätes kam die Firma Astrooptik- Keller in betracht. Nach einigen Vorgesprächen bestellte ich abweichend vom Standardteleskop (und gegen Aufpreis) ein Teleskop mit einem Öffnungsverhältnis von 1 : 4,5 und einem “Feather touch” Fokussierer von Starlight instruments. Die übliche f/5 – Konfiguration schied für mich aufgrund der Bauhöhe aus. Ein f/4 – Gerät habe ich nach Empfehlungen von Philipp Keller ebenfalls ausgeklammert ( zu kleines komafreies Bildfeld für visuelle Beobachtungen, Okularwahl schwierig). So konnte ich nach 8 Monaten ab Bestelldatum folgendes Gerät in Regensburg abholen: Hier ein paar Eckdaten: Öffnung: 508 mm (20 Zoll) Brennweite: 2248 mm Öffnungsverhältnis: 1:4,5 Gewicht ca.: 80 kg komplett Bauhöhe: ca. 2,30 m Hersteller: Obsession-Telescopes (Dave Kriege) Optiken: Lomo / St. Petersburg Fokussierer: “Feather touch” von Starlight instruments Erste Erfahrungen: Zunächst war ich aufgrund der Größe des Teleskops und dessen Gewicht verunsichert. Ist die Handhabung von einer nur einer Person tatsächlich problemlos gewährleistet? Die Antwort ist eindeutig JA! Schnell lernte ich die mitgelieferten Schubkarrenräder zu schätzen. Mit diesem Extra war die Manövrierung des Gerätes kein Problem mehr. Als schnell erlernbar stellte sich auch die Justierung des Systems mittels Laser heraus. Mit etwas Übung ist das komplette Teleskop in 15 Minuten einsatzbereit (Aufbau+Justage). First light... Ungeduldig wartete ich auf die ersten Beobachtungen. Für mich war es ein gewaltiger Sprung, beobachtete ich zuvor mit bescheidenen vier Zoll. Einer der ersten Eindrücke war sicherlich die leichte Bedienbarkeit des Teleskops. Auch bei Beobachtungen im Zenit war es recht leicht zu bewegen. Bei höheren Vergrößerungen machte sich der Fokussierer mit Feintrieb positiv bemerkbar. Zu den ersten Beobachtungsobjekten gehörte der Eskimonebel und der Orionnebel – sicherlich Eindrücke welche mir in Erinnerung bleiben werden. Viele Objekte erscheinen auch bei hoher Vergrößerung immer noch ausreichend hell um sie entspannt zu betrachten. Besonders die Eindrücke von hellen Kugelsternhaufen (M 3, M 13, M 92) und die Planetenbeobachtung (Jupiter und Saturn) brachten hohe Detail- und Farbfülle. Aber auch Mondbeobachtungen sind ein Genuss. Die vielgefürchtete Seeinganfälligkeit größerer Öffnungen kann ich nicht bestätigen. Ich habe bis dato noch keine Nacht erlebt, in der Beobachtungen aufgrund des Seeings nur mit kleineren Scopes möglich/sinnvoll gewesen wäre. Jedoch habe ich mich sehr schnell an den Standardobjekten satt gesehen und begann nun meine schwierigeren Beobachtungen welche hier auszugsweise zu finden sind.
Das Teleskop mit angesetzten Schubkarrenrädern Änderungen und Ergänzungen am Teleskop: Einige Änderungen habe ich im laufe der Zeit am Teleskop vorgenommen, denn nichts ist perfekt. So stellte sich die Lichtschutzhülle als recht umständlich in der Handhabung dar. Bei bereits aufgesetztem Sucher / Telrad kann sich nicht mehr entfernt werden und leichte Nachjustierung mittels Laser ist auch bei aufgespannter Hülle nur bedingt möglich. Trotz der Hülle gelangt Fremdlicht auf den Fangspiegel (Lichteinfall oberhalb des Tubusoberteils). Auch kann die Hülle keinen ausreichenden Tauschutz bieten – der Sekundärspiegel beschlägt in feuchten Nächten. Konvektionsströmungen innerhalb des Tubus drohten das Bild ebenfalls zu verschlechtern. Sehr nachteilig ist, dass die Lichtschutzhülle die Seitenwindanfälligkeit des Dobson erhöht. Somit geraten Beobachtungen in höherem Vergrößerungsbereich zur Wackelpartie was die Wahrnehmung praktisch auf null setzt. Abhilfe habe ich geschaffen, indem ich zwei Isoliermatten (Campingbedarf) oberhalb und unterhalb des Tubus befestige.
Tubusoberteil mit den befestigten Isoliermatten
Stangensystem zur Aufnahme der Isoliermatten.
Für die Aufnahme der Stangen dienen Schellen aus dem Elektrobedarf welche gegeneinander geschraubt sind. Als weitere Veränderung möchte ich zusätzliche Laufgewichte nennen, welche das Teleskop in Elevation ausbalancieren. Da die Standardlieferung ein f/5-System ist und die Standardspiegel dünner und somit leichter als die LOMO-Optik sind, ist das Teleskop ohne Laufgewichte nicht ausbalanciert und kippt oder steigt selbstständig. Die fest montierten Gegengewichte wurden entfernt und gegen Laufgewichte getauscht. So kann das Teleskop mit angesetzter Taukappe, Sucher, Telrad und schwerem Okular (z.B. 35er Panoptik) auch weiterhin mühelos ausbalanciert werden. An der Rückseite der Rokkerbox ist ein Lüfter montiert welcher vom Spiegel aufsteigende Warmluft verwirbeln und eine schnellere Temperaturanpassung des Systems gewährleisten soll. Nach mehreren Tests konnte ich bei Beobachtungen keine Unterschiede zwischen Lüfterbetrieb und stehendem Lüfter erkennen. Als sinnvoll hat sich die Abschottung der Spiegelrückwand herausgestellt. Mittels Klettband habe ich eine schwarzes Tuch an der Unterseite der Rokkerbox befestigt welches sich aber beliebig zu Justierzwecken entfernen lässt. Der Vorteil ist, dass der Spiegel so gegen äußeren Einfluss wie etwa Staub besser geschützt ist (z. B. bei Beobachtungen auf staubigem Untergrund). Ein eventueller Lichteinfall wird ebenso vermieden.
Die Rückseite des Teleskops mit aufgeschlagenem Schutztuch. Wie bereits erwähnt, habe ich von Anfang an die Beobachtung mit einer Trittleiter ausgeklammert. Diese sonst in dieser Teleskopgröße übliche Stehhilfe hat nach meiner Erfahrung einige Nachteile. So kann sie nur auf festem Untergrund zum Einsatz kommen, auf weichen Rasenflächen sinkt sie in den Boden ein. Dies kann zu Unsicherheiten und Problemen mit dem Gleichgewicht führen. Dann ist mir die Stehfläche auf einer handelsüblichen Aluleiter zu klein. Eine konzentrierte Beobachtung kann ich nur bei sicherem Stand und ausreichend Standfläche durchführen. Ein weiterer Nachteil aus meiner Erfahrung ist, dass sich die Einblickhöhe nicht zufriedenstellend über die Leiter variieren lässt. Liegt die Einblickhöhe zwischen zwei Sprossen, so muss sie durch die Körperhaltung reguliert werden was zu Verkrampfungen führen kann. Mit wenig Aufwand baute ich mir eine in Höhe stufenlos verstellbare Plattform mit einer Trittfläche von 60*50 cm. Mit einer Höhe von maximal 60 cm ermöglicht dieses nützliche Utensil Zenitbeobachtungen bei gleichzeitig entspannter Körperhaltung und sicherem Stand auch auf weichem Boden. Fairerweise möchte ich noch hinzufügen, dass eine Beobachtung im sitzen wesentlich entspannter ist als eine Beobachtung im stehen!
Die selbstgebaute Trittfläche. Eine kleine Änderung hat auch der Fokussierer erfahren. Das hochglanzlackierte Gehäuse ist zwar schön anzusehen, hat aber an den Innenwänden zur Okularaufnahme den Nachteil, dass hier Reflektionen vorprogrammiert sind. So habe ich die Innenwand des Fokussieres vor dem Okular mit Klettband ausgeklebt. Reflektionen haben so keine Chance.
Der Fokussierer ohne 1,25 “ Adapter. Fazit: Nach mehreren Jahren Betrieb kann ich sagen, dass sich die Anschaffung dieses Gerätes gelohnt hat. Die exzellente Optik und die leichte Handhabung überzeugen immer noch. Auch hat sich die Baugröße 20 Zoll als in jeder Hinsicht handliches 1-Personenteleskop bewährt. Wehrmutstropfen zu heutiger Zeit ist allerdings der hohe Anschaffungspreis. Der 8 Zoll Newton: Vor dem Kauf: Im Zuge meines Entschlusses, den großen Newton nun dauerhaft im Ausland zu postieren kam der Wunsch nach einem leichten, den Beobachtungs- bzw. Wetterbedingungen angepasstem Instrumentarium auf. Es sollte im Deep-Sky-Bereich leistungsfähiger als mein vorheriger 3-Zoll-Refraktor sein und bei Bedarf auch auf meine Vixen-GP-Montierung passen. Nach einigen Überlegungen und Recherchen und nicht zuletzt wegen eines Angebotes eines Gebrauchtgerätes entschloss ich mich, im September 2008 einen 8-Zoll-Dobson zu erwerben. Mit einem Öffnungsverhältnis von 1:6 ist es ein relativ langbrennweitiges Gerät. Bislang wurden einige Modifikationen vorgenommen. Die Auskleidung des Tubus innen sowie des Fokussierers mit Veloursfolie brachten eine Verbesserung der Abbildungsleistung. Der 8*50-Sucher wurde gegen einen LED-Leuchtpunktsucher ausgetauscht. Zur besseren Temperaturanpassung des Hauptspiegels wurde ein Lüfter installiert. Eine weitere Verbesserung erfordert die Azimut-Gleitlagerung. Drei große Pluspunkte sind mir bewusst worden: erstens ist das Gerät sehr gut transportabel, zweitens sehr schnell einsatzbereit und drittens ist der Komfort der Beobachtung im Sitzen nicht zu unterschätzen. Ferner erlaubt das automatisch nachgeführte Teleskop bei Verwendung der parallaktischen Montierung ebenfalls einen Zugewinn. Öffnung: 203 mm (8 Zoll) Brennweite : 1200 mm Öffnungsverhältnis: 1:6 Gewicht: 21 kg komplett mit Rockerbox Hersteller: GSO Neben den Teleskopen hat sich im Laufe der Zeit eine kleine Sammlung diverser Okulare herangezogen die ich hier der Vollständigkeit halber kurz aufliste. Die Auswahl erlaubt an allen Teleskopen eine feine Abstufung der jeweils sinnvollen Okularbrennweite bezogen auf die Austrittspupille bzw. Vergrößerung für die unterschiedlichen Einsatzzwecke. Auf diesem Bild sind die Größenunterschiede einzelner Okulare zu erkennen. 35 mm Panoptik Eigengesichtfeld 68° von Televue 27mm Panoptik 21mm Pentax XL Eigengesichtfeld 65° von Pentax 14mm Pentax XL 10,5mm Pentax XL 7mm Pentax XL 5,2mm Pentax XL 2- 4mm Nagler Zoom 50° Eigengesichtsfeld von Televue 8.4 - 25.1 mm Zoom 48° - 68° Eigengesichtsfeld von Zeiss
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